Einhubig hergestellte, schergeschnittene Bauteile weisen verfahrensbedingt einen Schnittgrat auf. Häufig muss der Grat in einem zusätzlichen Arbeitsschritt aufwendig durch Gleitschleifen oder andere Verfahren entfernt werden, um eine Verletzung bei der Handhabung, eine Beschädigung anderer Bauteile oder sonstige prozesstechnische Nachteile zu vermeiden. Das Konterschneiden ist ein Scherschneiden in mehreren Stufen und mit mindestens einer Umkehr der Schneidrichtung. Zunächst erfolgt ein Anschneiden, bevor das Material in einem weiteren Schritt gegen bzw. durchgeschnitten wird. Mit dem Konterschneiden steht ein Verfahren zum gratfreien Schneiden zur Verfügung, das heute in der industriellen Praxis jedoch nur selten zum Einsatz kommt. Die Forschungsgesellschaft Umformtechnik konnte bereits gute Erfahrungen im Bereich "Gratfreies Schneiden" sammeln.
Ziele des Arbeitskreises:
- Bearbeitungsrichtlinien für prozesssicheres Konterschneiden metallischer Werkstoffe
- Werkzeugrichtlinien für prozesssicheres Konterschneiden metallischer Werkstoffe
- Anwendung des Konterschneidens zur Herstellung von gratfreien Bauteilen
Untersuchungsschwerpunkte des Arbeitskreises
- Bewertung des zweistufigen, einhubigen Konterschneidens mit geschlossener Schnittlinie
- Schneidparameter für prozesssicheres Schneiden
- experimentelle Untersuchung verschiedener Werkstoffe, Geometrien, Blechdicken und Schmierstoffe
- Optimierung der geometrischen Verhältnisse
- Erhöhung der Prozessfähigkeit und der Schnittflächenqualität