Aktuelle Ansätze zur Prozessregelung beim Tiefziehen greifen nicht in den Umformprozess selbst ein. Bei einer Abweichungen der gemessenen Ist- von den erwünschten Sollwerten werden zwischen zwei Umformvorgängen die Prozessparameter geändert. Diese Hub-zu-Hub-Regelung kann daher nicht unmittelbar auf das Auftreten einer Störgröße reagieren, das aktuell in Bearbeitung befindliche Bauteil läuft Gefahr außerhalb tolerierter Werte zu liegen. Zudem ist nicht sichergestellt dass die veränderten Werte für den kommenden Umformvorgang optimal sind. Ein direkter Eingriff während des Pressenhubs verspricht einen robusteren Prozess, geringeren Ausschuss und eine höhere Bauteilqualität als aktuell möglich.
Aus diesem Grund forscht die FGU in Kooperation mit dem Institut für Umformtechnik (IFU) an einem neuen, innovativen Regelansatz, bei dem direkt der Stofffluss des Blechs bzw. der Platineneinlauf beeinflusst werden kann. Dies wird durch einen veränderlichen Kraftnebenschluss realisiert, der für eine während des Pressenhubes kontrollierbare Flächenpressung sorgt.
Ein besonderes Merkmal und unser erklärtes Ziel ist es, dass das Regelsystem modular in vorhandene Tiefziehwerkzeuge eingebaut und somit in existierende Prozesse bzw. Werkzeuge adaptiert werden kann.